Chakren

Die Chakren – Energieräder

Chakren gelten in der yogischen Tradition als feinstoffliche Energiezentren entlang der Wirbelsäule, die körperliche, emotionale und geistige Prozesse miteinander verbinden.

Das Chakra-System im Überblick

 

Anzahl der Haupt-Chakren

Sieben (vom Beckenboden bis zur Schädeldecke).

Lage

Die sieben Haupt-Chakren liegen entlang der Suṣuṃnā, des zentralen Energiekanals der Wirbelsäule, beginnend am Beckenboden bis zum Scheitelpunkt des Kopfes.

Loka (Ebene)

Jedes Cakra ist einer bestimmten Daseinsebene (loka) zugeordnet – vom Physischen bis zum Transzendenten:

1. Muladhara – Bhu Loka (physische Ebene)

2. Svadhisthana – Ebene des Wassers und der Bewegung

3. Manipura – Ebene des Feuers und der Transformation

4. Anahata – Ebene der Luft und Weite

5. Vishuddha – Ebene des Äthers / Raumes

6. Ajna – mentale Ebene / Wahrnehmung

7. Sahasrara – Ebene des Bewusstseins

Körper-Region

Jedes Chakra entspricht bestimmten Körperregionen und Funktionsbereichen:

  • Schwerpunktzonen entlang der Wirbelsäule
  • Inneren Organen
  • Drüsen und Nervengeflechten
  • Haltungsmustern und Spannungsfeldern

Chakren beschreiben damit körperlich spürbare Bereiche, in denen sich Energie staut, fließt oder blockiert.

Bīja-Mantren (Keim-Mantras)

Jedem Cakra ist ein Urlaut zugeordnet.
Diese Laute – lam, vam, ram, yam, ham, om, und Stille – wirken über Schwingung und Aufmerksamkeit.

Ihre Funktion in der Tradition:

  • Aktivierung des jeweiligen Zentrums
  • Harmonisierung der Energie in den Nādis
  • Sammlung und Aufwärtslenkung der Kraft in der suṣuṃnā
  • Stärkung spezifischer Qualitäten (Stabilität, Klarheit, Mut, Offenheit …)

Beim Tönen entsteht eine Vibration, die immer auch den Atem reguliert und das Nervensystem beruhigt.

 

Symbole & Blütenblätter

Jedes Chakra wird als Lotus dargestellt:

  • mit einer spezifischen Anzahl von Blütenblättern
  • mit besonderen Sanskrit-Buchstaben, die Grundschwingungen repräsentieren
  • mit einem Yantra (symbolische Grundform: Quadrat, Halbmond, Dreieck etc.)
  • mit spezifischer Farbe und Elementzuordnung

Diese Symbole sind keine dekorativen Bilder, sondern Verdichtungen innerer Qualitäten.

 

Vayus (Energieströme)

Den Chakren sind die fünf Haupt-Vāyus zugeordnet – Bewegungsrichtungen der Lebensenergie (Prāṇa).

Sie beeinflussen:

  • Atmung
  • Verdauung
  • Ausscheidung
  • Herzaktivität
  • geistige Klarheit

Im Zusammenspiel entsteht ein energetisches Gleichgewicht.

Sinneswahrnehmungen

Jedes Chakra entspricht:

  • einem Sinn (Geruch, Geschmack, Sehen, Fühlen, Hören, Intuition, Bewusstsein)
  • einem Sinnesorgan
  • einem Handlungsorgan

So verbinden die Chakren körperliche Erfahrungen mit psychischen Prozessen.

 

Yantra & Kundalini

Das Chakren-System dient als Landkarte für den Weg der Kundalinī, der ruhenden Lebenskraft, die an der Basis der Wirbelsäule beschrieben wird.

Die Chakren markieren Stationen, an denen sich diese Kraft:

  • löst
  • transformiert
  • aufsteigt
  • oder stagniert

Jedes Zentrum ist damit ein Tor, durch das Energie bewusst geleitet werden kann.

Tiere, Gottheiten & Shaktis

In der Symbolsprache der Chakren finden sich häufig:

  • Tiere, die Qualitäten wie Festigkeit, Bewegung, Feuer, Weite oder Bewusstheit repräsentieren
  • Gottheiten, die spezifische Aspekte des menschlichen Potentials verkörpern (Mut, Erkenntnis, Schutz, Kreativität)
  • Shaktis, die als Energieformen beschrieben werden, die das jeweilige Cakra beleben

Diese Darstellungen sind metaphorisch zu verstehen:
Sie beschreiben innere Kräfte, keine äußeren Wesen.

 

Tattvas (Elemente)

Jedes Chakra ist einem der fünf Grundelemente zugeordnet:

  • 1. Erde – Stabilität, Körper
  • 2. Wasser – Fluss, Emotion
  • 3. Feuer – Kraft, Wille
  • 4. Luft – Kommunikation, Herzraum
  • 5. Äther / Raum – Ausdruck, Weite
  • 6. Geist – Wahrnehmung
  • 7. Reines Bewusstsein – Transzendenz

Die Elemente stehen für Prozesse des Lebens, nicht nur für physische Stoffe.

 

Verhaltensweisen & psychologische Dynamiken

Jedes Chakra ist mit typischen Themen verbunden:

  • Sicherheit, Überleben, Bindung
  • Emotion, Lust, Kreativität
  • Selbstvertrauen, Kraft, Durchsetzung
  • Beziehung, Empathie, Mitgefühl
  • Ausdruck, Authentizität
  • Intuition, Orientierung
  • Sinn, Bewusstsein, innere Freiheit

Ungleichgewichte führen zu intuitiv bekannten Mustern: Angst, Rückzug, Überforderung, Kontrollbedürfnis, emotionale Schwankungen, Kommunikationsprobleme, mentale Unruhe.

Die Chakren sind also ein Modell, um innere Prozesse zu verstehen – körperlich und seelisch.

 

Themen / Orientierung der Chakren insgesamt

Das gesamte Chakren-System umfasst die Grundfragen des menschlichen Lebens:

  • Wie sicher fühle ich mich?
  • Wie gehe ich mit Emotionen um?
  • Wie setze ich Energie ein?
  • Wie verbinde ich mich mit anderen?
  • Wie drücke ich mich aus?
  • Wie erkenne ich?
  • Wo finde ich Sinn?

Diese Fragen entsprechen den Aufstiegsstufen der Energie – vom Körperlichen zum Feinstofflichen, vom Überleben zur Bewusstheit.

 

Meditation über die Chakren

Traditionell heißt es, dass Meditation auf die Chakren:

  • Atem- und Geisteskontrolle fördert
  • Klarheit schafft
  • emotionale Muster löst
  • die Wahrnehmung verfeinert
  • Zugang zur Kundalinī ermöglicht
  • Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verstehbarer macht

Vor allem aber hilft die Chakren-Meditation dabei, die eigene Mitte zu finden:

ein Gefühl von Balance, Stabilität, Energie und geistiger Ruhe.

Mūlādhāra Cakra

Bedeutung des Namens Mūlādhāra: „Basis“.
Es ist das erste Cakra.

Lage:

Becken-Plexus im Gebiet zwischen Anus und Genitalien, an der Basis der Wirbelsäule (die ersten 3 Wirbel).

Loka (Ebene): Bhu Loka (physische Ebene)

Körper-Zuordnung:
alle festen Bestandteile des Körpers: Knochen, Wirbelsäule, Zähne und Nägel.
Bereich der Hüfte und der unteren Extremitäten.
Beeinflusst Darm, Prostata, Blut und Zellaufbau.

Keimmantra LAṂ
Der Laut wird erzeugt, indem man den Mund weit öffnet, die Zunge breit an den Gaumen legt, damit vibiert der Keimlaut am Gaumen, im Gehirn und im oberen Bereich der Schädeldecke. Wenn der Keimlaut richtig intoniert wird, stimuliert er die Nādis und errichtet eine Sperre (bandha), die das Abwärtsfließen der Energie endet. Sie beginnt sich mit dem zweiten Teil des Lautes, dem …aṃ nach oben zu bewegen und verleiht dem Übenden innere Stärke, finanzielle Sicherheit und Geistesgegenwart.

Mit Hilfe des bījas lässt sich im Inneren des Brahmā-granthis ein Durchgang verschaffen, durch den die Energie leichter fließen kann.

Das Wurzelzentrum trägt auf jedem seiner 4 roten Blütenblätter einen in leuchtendem Gelb oder Gold geschriebenen Buchstaben des Sanskritalphabets; vaṃ, śaṃ, ṣhaṃ und saṃ. Sie repräsentieren die Wurzelschwingung.

Die Zuordnung zu den vāyus: apāna, zuständig für die Ausscheidung, die Geburt und den Samenausstoß.

Vorherrschende Sinneswahrnehmung: Geruch

Das Prinzip (tanmātra) dieses Zentrums ist der Geruch.

Sinnesorgan: Nase

Arbeitsorgan: Anus

Ein auf der Spitze sehendes Dreieck im Zentrum des Quadrats umschließt die unmanifestierte Kundalinī, die sich in dreieinhalb Windungen um das schwarze oder rote Svayambhu-Lingam schlingt. Sie hat im schlafenden Zustand ihren Schwanz im Maul, deswegen die abwärtsgerichtete Energie des nach unten zeigenden Dreiecks. Sobald man am Mūlādhāra zu arbeiten beginnt, öffnet sich ihr Schlund und zeigt nach oben, so dass die Energie in den susumna-Kanal eintreten kann. Das Dreieck als Yantra verweist auch auf die drei Energiekanäle: ida, pingala, susumna.

Träger des bīja: Der Elefant ist der Träger der Keimsilbe. Dieses Cakra ist mit den Qualitäten Widerstand und Festigkeit, mit dem Element Erde assoziiert. Der massige Elefant ist ihr Symbol.

Seine 7 Rüssel können Sinnbild für die Aspekte die jeder Mensch erkennen und verwirklichen muss, sein: Klang, Fühlen, Sehen, Geschmack, Geruch, Ausscheidung, Sex oder die 7 Grundbestandteile (dhatus) des Körpers oder die 7 Grundbedürfnisse des Menschen oder die 7 Chakren.

Im Fruchtknoten sieht man die beherrschende Gottheit Brahmā in Tiefrot, mit 4 Gesichtern, 3 Augen, vier Armen, mit denen er einen Dreizack, einen Opferbecher oder andere Quellen sagen eine Vase mit amrita-dem Nektar der Lebenskraft und eine Gebetskette hält und das abhaya-mudrā ausführt, eine Geste der Zerstreuung von Furcht. Er ist der Herr der grobstofflichen oder materiellen Welt.

Seine Energie oder Shakti ist Dākinī; sie ist in leuchtend Rosa abgebildet und hält in ihren 4 Armen einen Schädelstab, der auf die Befreiung von der Todesangst hinweist, ein psycholgisches Grundproblem des ersten Cakras, einen Dreizack, ein Schwert, mit dem sie die Angst und Ignoranz besiegt und ein Trinkgefäß.

Herrscher des Cakras ist Ganesha, der Gott aller Anfänge wird erweckt, um allen Unternehmungen Schutz zu verleihen. Er ist der Beseitiger von Hindernissen.

Tattva: Erde

Farbe des Tattva: gelb

Form des Tattva: Quadrat

 

Charakteristische Verhaltensweisen im Mūlādhāra:

Das Hauptproblem eines Menschen der aus dem ersten Cakra heraus handelt, ist gewalttätiges Handeln, das aus Unsicherheit entsteht.

Dominant in der Lebensphase 0-7 Jahre.

Themen / Orientierung:

  • Nahrung und Unterkunft (Schutz, Obdach).
  • ursprüngliche Lebenskraft
  • grundlegende Überlebensbedürfnisse des Menschen
  • körperliche Ebene der Sexualität
  • Urvertrauen
  • Verbundenheit mit der Erde
  • Beziehung zur materiellen Ebene des Lebens
  • Stabilität
  • Durchsetzungskraft
  • finanzielle Sicherheit
  • Todesangst

Meditation über das Mūlādhāra Cakra verleiht Wissen um die Kundalini und die Mittel sie zu erwecken.

Sie schenkt Atem- und Geisteskontrolle und Kenntnis über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Svādhisthāna Chakra

Bedeutung des Namens des zweiten Cakras Svādhisthāna ist „die Wohnstatt des Selbst“ 

Lage: Unterbauch-Plexus (eine handbreit unterhalb des Bauchnabels),Genitalien

Körper-Zuordnung:
Der Fluss aller Körpersäfte wird von hier beeinflusst: Blut, Lymphe, Schweiß, Verdauungssäfte, Sperma und Urin, sowie Tränen. Die Eierstöcke, Keimdrüsen und Hoden werden von hier aus hormonell beeinflusst.

Keimmantra: VAṂ
Während das bīja-mantra wiederholt wird, sollte die Konzentration auf das zweite Cakra gerichtet sein, Wasserlaute verstärken die Wirkung des bījas.

Auf jedem seiner 6 zinnoberroten Blütenblätter trägt es die Buchstaben des Sanskritalphabets; ba, bha, ma, ya, ra, la. 

Die Zuordnung zu den vāyus:
der Lebensatem ist apāna vayū

Sinnesorgan/ Jñanedriya: Zunge

Handlungsorgan/ karmendriya: Genitalien

Das feinstoffliche Element/ tanmātra: Geschmack

grobstoffliches Element/ mahabhuta: Wasser

Farbe des mahabhuta/tattva: Hellblau

Form des Tattva: Kreis

Der Träger des bīja ist das Krokodil, Makara. Mit seinen schlangenartigen Bewegungen symbolisiert das Krokodil die sinnliche Natur der Zweit-Cakra Person. Es lässt sich gerne treiben und taucht tief unter die Wasseroberfläche und besitzt starke Sexualkraft. Die Gewohnheiten des Krokodils beim Jagen, seine List, seine Art sich treiben zu lassen und seine Phantasie sind die Merkmale einer Person die von den Motiven des zweiten Chakras beherrscht wird.

 

Im Fruchtknoten sieht man die beherrschende Gottheit Viṣṇu, den Erhalter der Welt. Er repräsentiert die Kraft, die die Menschheit am Leben erhält. Er sitzt auf einer rosafarbenen Lotusblüte, seine Haut ist lavendelfarben und er trägt einen goldgelben Dhoti. Ein grüner Seidenschal bedeckt seine 4 Arme. Viṣṇu verkörpert die Prinzipien der richtigen Lebensweise. Er hält in seinen 4 Armen das Zubehör, was unerlässlich ist, um das Leben richtig zu genießen: die Muschel enthält den Klang der Meereswellen, sie repräsentiert den reinen Klang, der den Menschen Befreiung bringt.

Ein Ring aus Licht dreht sich als Cakra um den Zeigefinger Viṣṇus. Das Rad der Zeit. Die Keule aus Metall verweist auf alles Irdische. Viṣṇu hat die Erde im Griff. Und als viertes Symbol hält die Lotusblüte, die Verkörperung der Reinheit unabhängig von seiner Umgebung.

 

Seine Energie oder Shakti ist Rakini; sie hat 2 Köpfe, ihre Haut ist zartrosa. Der erste Funke der Inspiration für Kunst und Musik kommt von ihr.

 

Themen / Orientierung / Charakteristische Verhaltensweisen im Svādhisthāna:

Dominant in der Lebensphase von 8-14 Jahren.

Sobald das Bedürfnis nach Nahrung und Wohnung befriedigt wurde, ist der Mensch frei, sich jede gewünschte Umgebung und Situation vorzustellen. Das Bedürfnis nach körperlichen Reizen und geistigen Phantasien kann Menschen auf dieser Ebene zum Problem werden.

Die Schwerkraft bewirkt, dass Wasser nach unten fließt, und folglich kann das zweite Cakra eine nach unten ziehende, strudelartige Wirkung auf die Psyche haben und im Menschen Ruhelosigkeit und Verwirrung schaffen.

Fortpflanzung, Familie, Kreativität. Das Erdelement des Mūlādhāra Cakra löst sich in das Wasserelement des Svādhisthāna Chakras auf. Die Phantasie erwacht, wenn ein Mensch mit seiner Familie oder Freunden soziale Kontakte pflegt. Die Inspiration zur Kreation beginnt in diesem Cakra.

Aktiviertes Sakralchakra:

Ein aktiviertes Chakra äußert sich natürlich in einem vitalen, lustvollen Sexualleben. Aber nicht nur dort. Menschen, deren Sakralchakra aktiviert ist, können sich beispielsweise voll einer Aufgabe hingeben oder sich auf andere Menschen und Meinungen einlassen. Das entwickelte Sakralchakra steht nicht nur für das „Zeugen von Kindern“ sondern auch für alle anderen Formen des schöpferischen (zeugenden) Handelns: der Kreativität in der Kunst, im Beruf oder beim eigenen Hobby.

Ein ausgeglichenes Sakralchakra, befähigt zu einer seelisch-körperlichen Übereinstimmung in der Partnerschaft. Der Mensch vertraut seinen Instinkten und das Umfeld spürt seine Vitalität. Er ruht in sich und hat einen ausgeprägten Familiensinn.

Wenn Wurzelchakra und Sakralchakra im Einklang sind, hat ein Mensch mit sensitiven Anlagen die Möglichkeit, seine Fähigkeiten zu vervollkommnen.

Meditation über das Svādhisthāna Cakra verleiht tiefes Verstehen der Welt. Sie befreit von Lust, Zorn, Gier, Wankelmut und Eifersucht und nutzt die freiwerdende Energie für die Kreativität oder reine klare Beziehungen zu anderen.

Maṇipūra Chakra 

Bedeutung des Namens des dritten Chakras Maṇipūra Chakra ist „die Stadt der Edelsteine“ oder „Stadt der Juwelen“

Lage:
Solarplexus; epigastrisches Nervengeflecht; hinter dem Nabel an der Wirbelsäule und vor der vorderen Wirbelsäule

Körper-Zuordnung:
es steht für die Verdauung und Verwertung von Nahrung. Rasa die Essenz von Nahrung wird hier hergestellt, assimiliert und im Körper verteilt.

Von hier aus werden Magen, Leber, Milz und Galle, das Verdauungssystem und das vegetative Nervensystem mit Energie versorgt.

Keimmantra RAṂ

Während das Bīja-Mantra wiederholt wird, sollte die Konzentration auf das dritte Chakra, den Nabel gerichtet sein und erhöht die Lebenskraft und Langlebigkeit. 

Die 10 Blütenblätter (hellgelben/hellblaue wie das Innerste einer Flamme) zeigen die 10 wichtigsten Nervenenden, die 10 Quellen aus denen praṇa gezogen wird.

Die Zuordnung zu den vāyus:
der Lebensatem ist samāna vayū

Sinnesorgan/ Jñanedriya: Auge

Handlungsorgan/ karmendriya: Füße/Beine

Das feinstoffliche Element/ tanmātra: Form

grobstoffliches Element/ mahabhuta: Feuer

Farbe des mahabhuta/tattva: rot

Form des Tattva: Dreieck mit 3 Toren

Der Träger des bīja ist der Widder. Er ist das Vehikel von Agni, dem Feuergott. Der Widder deutet das Wesen des Menschen an, der vom dritten Chakra dominiert ist: er ist stark und kämpft mit seinem Kopf.

Im Fruchtknoten sieht man die beherrschende Gottheit Braddha Rudra (der alte Siva), er repräsentiert die Macht der Zerstörung; alles Existierende kehrt zu ihm zurück. Er ist von blauer Hautfarbe, hat einen silbernen Bart und Sitzt mit zorniger Gestalt und aschebedecktem Haupt auf einem Tigerfell, das manas repräsentiert.

Seine Energie oder Shakti ist Lakini; sie hat 3 Köpfe, ihr Blickfeld umfasst 3 Ebenen: die physische, die astrale und die himmlische. Ihre Hautfarbe ist dunkel, sie trägt einen gelben Sari und ist sowohl mit der Unabhängigkeit, wie mit Feuer bewaffnet, um ihre Pläne durchzuführen.

Themen / Orientierung / Charakteristische Verhaltensweisen im Maṇipūra Chakra:

Dominant in der Lebensphase von 14-21 Jahren.

Themen:

  • Sitz der Persönlichkeit,
  • bewusste Gestaltung des Lebens.
  • Kraft und Fülle,
  • Einfluss und Macht.
  • Verarbeitung und Transformation der vitalen Antriebe und Wünsche
  • Das Visuelle spielt eine große Rolle. 

Ein Mensch mit einem dominanten Maṇipūra Chakra  ist dem Feuerelement zugeordnet, das Licht, Wärme, Energie und Aktivität, auch Leistung und Macht, bedeutet. Entsprechend ist er von hitzigem Temperament. Es steht für die Entwicklung des „Ichs“, sowie die Durchsetzungskraft in der eigenen Umwelt. Dabei ist nicht das mit Gewalt Durchsetzen gemeint, sondern das Finden eines harmonischen Wegs, seine eigenen Ideen zu verwirklichen.

Ein Mensch mit einem entwickelten Solarplexus-Chakra, verfügt über die natürliche Aggressivität, die man zum Erreichen eigener Ziele benötigt. Speziell wenn sich Widerstände in den Weg stellen, verfügt ein Mensch mit dem aktivierten Chakra über die Kraft, Energie und dem Willen, diese zu beseitigen und weiter zu gehen.

Sein Interesse gilt der Langlebigkeit und diese ist auch seine Hauptsorge.

Ein hohes Maß an

  • Energie und
  • Lebendigkeit,
  • Selbstbewusstsein,
  • Ziele werden verwirklicht,
  • Tatkraft,
  • starke Persönlichkeit,
  • Macht im positiven Sinne einhergehend mit
  • Sensibilität und
  • Mitgefühl,
  • intuitive Entscheidungen (aus dem Bauch heraus),
  • Gefühle können akzeptiert und gelebt werden,
  • gute Nerven,
  • guter Schlaf, meist auf dem Rücken.

Da der Solarplexus den Fluss zwischen Gefühl und Verstand herstellt, kann ein Mensch mit einem aktivierten Solarplexuschakra sehr gut mit Gefühlen umgehen. Anstatt von ihnen „überrollt“ zu werden, stellt er eine Verbindung zum Verstand her, der die Emotionen verstehen, reflektieren und um wichtige Gedankenimpulse bereichern kann. Umgekehrt bleiben Gedanken keine abgehobene intellektuelle Spinnerei, sondern werden emotional verwurzelt, befruchtet und können so greifbar umgesetzt werden. Integration von Gefühlen und Lebenserfahrungen

 

Ein Mensch mit ausgeglichenem Solarplexuschakra, ruht in seiner Mitte und wirkt auf seine Umwelt stabil. Es ist ein tatkräftiger Mensch, der Entscheidungen trifft und Verantwortung übernimmt. Er reagiert sensibel und folgt bei seinen Entscheidungen seiner Intuition. Diese Menschen sind auch sehr einfühlsam und offen für die Probleme anderer. Medial veranlagte Menschen, können hier ihre telepathischen Fähigkeiten verstärken.

Die aggressionslose Variante ist in Wirklichkeit nicht frei von Ärger oder Wut – diese Gefühle werden lediglich abgeschnitten und nach innen gerichtet. Die Folgen können nicht nur gesundheitliche Probleme sein, sondern auch zwischenmenschliche Spannungen, die sich in plötzlichen Wutausbrüchen äußern können. Weiterhin ist es wahrscheinlich, dass ein Mensch mit diesem blockierten Chakra, die „hauseigenen“ Aggressionen in die Umwelt projiziert und daraus Gefühle von Angst und Paranoia ableitet.

Der verzerrte Machtwille ist voll und ganz auf seine eigenen egoistischen Ziele fixiert. Was er nicht bekommt, wird „Auge um Auge und Zahn um Zahn“ eingefordert. Ob als tyrannischer Hausherr oder als schwarzmagischer Energiebeschwörer – immer steht für einen solchen Menschen das eigene Interesse vor dem der anderen.

Blockaden in diesem Chakra, äußern sich körperlich durch Verdauungsstörungen, Magenprobleme, Diabetes und Übergewicht. Seelisch kommt die Blockade durch Aggressivität, Unsicherheit, Schlafstörungen und Albträume zum Ausdruck. Die Blockade äußert sich einerseits in Kraftlosigkeit. Oder als verzerrter Machtwille, der vor Manipulation, Täuschung und Intrigen nicht zurückschreckt. Ist das Maṇipūra Chakra schwach, endet die die selbstlose Loyalität gegenüber Freunden und Familie und dieser Mensch handelt dann ausschließlich im eigenen Interesse.

Er ist berauscht von Eitelkeit und bedacht, mit der Zeit zu gehen und modisch zu sein.

 

Das Thema, die Lernaufgabe des Solarplexuschakra ist die Entfaltung der Persönlichkeit, die Verarbeitung von Gefühlen und Erlebnissen, Gestaltung des Seins, Einfluss und Macht, Kraft und Fülle und Weisheit, die aus Erfahrung wächst.

Wirkung der Meditation

III.30 Patanjali

„Wendet man Samyama (die Gesamtausrichtung) auf das nābhi chakra an, dann erlangt man Wissen über die Ordnung des Körpers.“

Verständnis für Physiologie, die innersekretorischen Drüsen und ihren Einfluss auf die Emotionen.

Meditation auf den Nabel:

  • Zentrum der Schwerkraft im Körper; beseitigt Verdauungsbeschwerden und Verstopfung. Dies verhilft zu langem gesunden Leben.
  • Der Egoismus verschwindet.
  • Die Macht „die Welt zu erschaffen oder zu zerstören“ nimmt zu.
  • Es entwickelt sich die Fähigkeit anzuordnen und zu organisieren.
  • Man gewinnt Kontrolle über die Sprache und kann Gedanken sehr gut formulieren.
  • Selbstloses Denken gleicht dieses Chakra aus.
  • Indem man seinem eigenen Wesen treu bleibt, werden die Beziehungen zu anderen stabiler und klarer.

Anāhata Chakra 

Bedeutung des Namens des vierten Chakras Anāhata Chakra ist „ungetroffen“.

Lage: plexus cardiacus; das Herz

Körper-Zuordnung:
es  liegt mittig im Körper und steht für das Gleichgewicht

Keimmantra YAṂ
Die Zunge sollte während der Erzeugung des Klanges innerhalb des Mundes in der Luft ruhen. Während das bīja-mantra wiederholt wird, sollte die Konzentration auf das Herz gerichtet sein und löst damit alle Blockaden in der Herzregion. Wenn das Herz offen ist, kann die Energie ungehindert nach oben fließen. Dieses bīja verleiht Kontrolle über praṇa und den Atem. Er ist von goldener Farbe.

 

Die Zuordnung zu den vāyus: 
der Lebensatem ist praṇa vayū und sitzt im Brustgebiet; praṇa ist reich an lebensspendenden negativen Ionen

Sinnesorgan/ Jñanedriya: Haut

Handlungsorgan/ karmendriya: Hände

Das feinstoffliche Element/ tanmātra: Tastsinn

grobstoffliches Element/ mahabhuta: Luft

Farbe des mahabhuta/tattva: rauchig grün

Form des Tattva: Hexagramm

Die 12 Blütenblätter repräsentieren die Ausdehnung der Energie in 12 Richtungen und den Fluss der Energie durch 12 wichtigsten Nervenenden, die 12 Quellen aus denen praṇa gezogen wird.

Das Yantra ist das Hexagramm.

Der sechszackige Stern symbolisiert das Luftelement. Praṇa unterstützt die Funktion der Lunge und des Herzens, liefert frischen Sauerstoff und neue Lebenskraft, bzw. pranische Energie. Luft verursacht Bewegung und das vierte Chakra hat Bewegung nach allen Richtungen.

Die zwei sich überschneidenden Dreiecke ergeben das Hexagramm. Das auf der Spitze stehende Dreieck symbolisiert Shakti, das weibliche Prinzip, das mit der Spitze nach oben zeigende Dreieck steht für das männliche Prinzip Śiva. Ein Gleichgewicht entsteht, wenn diese beiden Kräfte sich in Harmonie vereinigen. Das vierte Chakra liegt in der Mitte der 7 sieben Chakren und der Energiefluss bewegt sich hier gleichermaßen nach unten wie nach oben.

 Der Träger des bīja ist das Reh oder die schwarze Antilope. Die Antilope springt freudig in die Höhe und verfängt sich ständig in den Vorspiegelungen von Reflexionen.

Sehr bewusst, empfindsam und stets voller Inspiration ist das Reh auch das Wesen einer vom vierten Chakra beherrschten Person. Die Augen des Rehes sind ein Symbol für Reinheit und Unschuld. Die Augen eines Menschen des vierten Chakras sind gleichzeitig unschuldig, rein und von magnetischer Kraft.

Im Fruchtknoten sieht man die beherrschende Gottheit Ishana Rudra Śiva, der Herrscher des Nordostens, der von der übrigen Welt völlig losgelöst ist. Er repräsentiert, mit kampferblauer Haut und Tigerfell, das Wesen einer Person, bei der das Anahata Chakra dominiert und die ständig glücklich ist.

Das Wesen des Ishana ist friedfertig und wohlgesonnen. Er hält den Dreizack in seiner rechten Hand und eine Damaru-Trommel in seiner linken Hand. Der heilige Ganges, der aus seinen Locken fließt, ist ein kühlender und reinigender Strom der Selbsterkenntnis, des Wissens um: Ich bin DAS“ (Aham Brahmasi: Ich bin Brahman). Die Schlangen, die sich um seinen Körper winden, sind die Leidenschaften, die er gezähmt hat. Er besitzt ewige Jugend, da der alte zornige Aspekt des dritten Chakras überwunden ist.

Es besteht kein Interesse mehr nach Bindungen an weltliche Freuden, Ehren oder Demütigungen. Wünsche stellen kein Problem mehr dar, da die Energie des vierten Chakras in allen sechs Richtungen ausgewogen ist. Der Mensch der im Bewusstsein des Anāhata Chakras lebt, ist in Harmonie mit den inneren und äußeren Welten.

Seine Energie oder Shakti ist Kakini; sie hat 4 Köpfe, als Symbol, dass die Energie in alle vier Aspekte des Selbst gleichmäßig fließt: das physische Selbst, das rationale Selbst, das sinnliche Selbst und das emotionale Selbst. Ihre Hautfarbe ist rosa, sie trägt einen himmelblauen San und sitzt auf einem zartrosa Lotus. Kakini-Shakti inspiriert Musik, Poesie und Kunst.

  • Das Schwert in ihrer Hand ist das Mittel, Hindernisse zu beseitigen, die den Energiefluss nach oben beeinträchtigen.
  • Der Schild beschützt den Adepten vor äußeren weltlichen Bedingungen.
  • Der Totenschädel weist auf die Befreiung von der falschen Identifikation mit dem Körper hin.
  • Der Dreizack symbolisiert das Gleichgewicht der drei Kräfte der Erhaltung, der Schöpfung und der Zerstörung.

Die Kakini-Shakti durchdringt das vierte Chakra vollständig. Wie Luft erfüllt sie alles und versorgt den ganzen Körper durch die emotionalen Frequenzen von Bhakti mit Energie.

Kundalini Shakti
Im Herzchakra erscheint die Kundalini Shakti zum ersten Mal als wunderschöne Göttin. Sie sitzt im Lotussitz in einem Dreieck. Das Dreieck zeigt aufwärts und  deutet damit an, dass die Shakti die Neigung hat, sich aufwärts zu bewegen und den Übenden auf eine höhere Ebene des Seins zu tragen.

Sie verkörpert Anāhata Nada, den kosmischen Klang, der allgegenwärtig ist und auch das „weiße Rauschen“ genannt wird.

Dieser Klang nimmt im Herzen seinen Anfang als AUM, dem Ursprung aller Klänge. Das Herz und der Atem spielen im Anāhata Chakra eine große Rolle, denn das Herz ist der Sitz der Gefühle im Körper, und  wenn man seine Atmung meistert, wird gleichzeitig auch der Herzrhythmus reguliert.

Themen / Orientierung / Charakteristische Verhaltensweisen im Anāhata Chakra:

 Dominant in der Lebensphase von 21-28 Jahren.

  • Ein Mensch der das Anāhata Chakra voll entwickelt hat, wird sich seines Karmas bewusst,
  • er besitzt Mitgefühl,
  • tiefes Verständnis und sich hineinversetzen,
  • Überwindung von eigennützigem Denken und Handeln,
  • umfassende uneigennützige Liebe,
  • Toleranz gegenüber Andersdenkenden und fremden Kulturen,
  • es fällt leicht für andere Verantwortung zu übernehmen,
  • auch sich selbst trotz Schwächen und Fehler liebevoll annehmen,
  • Herzenswärme
  •  

Blockiertes Herzchakra:

  • Die Blockade äußert sich in Lieblosigkeit,
  • Unsensibilität und „Coolness“.
  • Menschen mit blockiertem Herzen machen Sex – aber keine Liebe.
  • Herzenskälte,
  • Verbitterung,
  • Kontaktschwierigkeiten,
  • Einsamkeit,
  • Probleme Liebe anzunehmen,
  • Beziehungsprobleme,
  • Koronare Herzerkrankungen + Angina Pectoris,
  • Herzrhythmusstörungen,
  • hoher oder niedriger Blutdruck,
  • erhöhte Cholesterinwerte,
  • Durchblutungsstörungen,
  • Lungenerkrankungen,
  • Asthma,
  • Atembeschwerden,
  • häufige Erkältungen,
  • Allergien,
  • Schmerzen in der Brustwirbelsäule und Schultern, Rheuma in Armen und Händen,
  • Hauterkrankungen

 

Die fehlende, gehemmte oder blockierte Liebe, führt häufig zu Suchtverhalten. Sei es in Form von Geld, Erfolg oder Alkohol, Kokain, Haschisch und anderen Drogen – der Herzlose fühlt die innerliche Leere und muss diese, in welcher Form auch immer, ausfüllen. Doch keine „Ersatzdroge“ kann den Verlust des Herzens ausgleichen. Erst die Erfüllung der tatsächlichen Sehnsucht nach Wärme und Liebe führt zur Heilung.

Wirkung der Meditation
Indem man sich durch das Anāhata Chakra entwickelt, meistert man die Sprache, Dichtkunst und alle sprachlichen Ausdrucksformen sowie die Indriyas, oder Begierden und die Körperfunktionen. Man wird zum Meister seiner selbst und gewinnt an Weisheit und innerer Stärke. Männliche und weibliche Energien kommen ins Gleichgewicht und die Trennung der beiden Energien außerhalb des Körpers stellt kein Problem mehr dar, weil alle Beziehungen rein werden.

Viśuddha Chakra

Bedeutung des Namens des fünften Chakras Viśuddha Ccakra ist „rein“.

Lage: Halsschlagader Nervengeflecht, die Kehle

Körper-Zuordnung: Das Viśuddha Chakra versorgt die Schilddrüse mit Energie, steuert damit Hunger und Durst. Ohren, Hals-, Nacken- und Kieferbereich, Bronchien und obere Lungen, Speiseröhre und Stimmbänder werden vom Halschakra mit Energie beeinflusst.

Keimmantra HAṂ

Die Zuordnung zu den vāyus:
der Lebensatem ist udāna vayū und sitzt in der Halsregion; dieser vāyu tendiert dazu Luft nach oben durch den Kopf zu transportieren und die Bildung von Lauten zu unterstützen.

  • Sinnesorgan/ Jñanedriya: Ohren
  • Handlungsorgan/ karmendriya: Mund
  • Das feinstoffliche Element/ tanmātra: Hörsinn
  • grobstoffliches Element/ mahabhuta: Äther
  • Farbe des mahabhuta/tattva: lavendelgrau
  • Form des Tattva: Halbmond

16 Blütenblätter in lavendelgrau oder rauchigem Purpur bestimmen das fünfte Chakra. 

Das Yantra ist der silbrige Halbmond in einem weißen Kreis, der wie der Vollmond scheint. Er ist das Symbol von Nada, dem reinen kosmischen Klang. Das fünfte Chakra, das in der Halsgegend liegt, ist Sitz des Klangs im Körper. Der Halbmond steht symbolisch für Reinheit und Reinigung und ist ein Kernthema des Viśuddha Chakra.

Der Mond umfasst die Bereiche der übersinnlichen Energien, Hellsichtigkeit und wortlose Kommunikation. Die Person des fünften Chakras versteht nonverbale Botschaften, da alle Energien verfeinert wurden.

Im Viśuddha Chakra werden alle Elemente der unteren Chakras – Erde, Wasser, Feuer und Luft – in ihre reinste Essenz verfeinert und lösen sich in Ākāśa, dem Raum, dem Äther auf. Seinem Wesen nach ist Ākāśa Antimaterie.

Der Mond repräsentiert auch den Kühlungsmechanismus in der Kehle. Hier werden alle Flüssigkeiten und Speisen auf eine dem Körper angemessene Temperatur gebracht.

 

Der Träger des bīja ist der Elefant Gaja, der oberste Gebieter aller pflanzenfressenden Tiere. Das älteste überlebende Säugetier trägt in sich das gesamte Wissen über die Vergangenheit der Erde, der Kräuter und Pflanzen. Dieses Tier wird zum Vorbild für

Geduld, Gedächtniskraft, Selbstvertrauen und für die Freude am Einklang mit der Natur.

Der einzelne Rüssel verkörpert den Klang. Die 7 Rüssel des Elefanten des ersten Chakras sind abgefallen. Alles, was übrig bleibt ist reiner Klang, der Befreiung bringt.

Die Gottheit ist Pañcavaktra Śiva. Er hat eine kampferfarbene Haut und fünf Köpfe, die das Spektrum von Geruch, Geschmack, Gesichtssinn, Tastsinn und Klang ebenso wie die Vereinigung aller fünf Elemente in ihrer reinsten Form repräsentieren.

Pañcavaktra hat vier Arme bestückt mit einer Japa-Mala, Damaru-Trommel, Dreizack und mit der freien Hand führt er die Geste der Furchtlosigkeit aus.

Er kann als der große Lehrer oder Guru visualisiert werden. Alle Elemente sind in einer Einheit verschmolzen und die menschliche Ebene wird in ihrer ganzen Fülle verstanden.

 

Seine Energie oder Shakti ist Shakini; sie hat 5 Köpfe und verkörpert die Reinheit.

Gedächtniskraft, Schlagfertigkeit, Intuition und Improvisationsfähigkeit sind Fähigkeiten, die mit der Shakini Shakti in Verbindung stehen.

Das Zentrum der Träume befindet sich im fünften Chakra. Die meisten Lehren offenbart Shakini Shakti durch Träume.

Die Meditation auf den Hohlraum im Hals verleiht Gelassenheit, Heiterkeit, Reinheit, eine melodische Stimme, die Fähigkeit Sprache und Mantras zu beherrschen, Poesie zu komponieren, geisteswissenschaftliche Schriften zu interpretieren und die verborgenen Botschaften der Träume zu verstehen. Auch verleiht sie dem Adepten Jugendlichkeit, Ausstrahlung und die Fähigkeit ein guter Lehrer spirituellen Wissens zu sein.

Das Viśuddha Chakra beherrscht das Alter zwischen 28 und 35 Jahren. Ein Mensch der vom 5.Cakra motiviert wird, schläft 4 bis 6 Stunden, wobei er die Schlafposition mehrfach wechselt.

Aktiviertes Halschakra:

Das aktivierte Halschakra, äußert sich in einer starken Kommunikationsfähigkeit. Damit ist nicht das oberflächliche Schwatzen gemeint, sondern die Fähigkeit, sich und andere zu verstehen, und sich selbst verständlich gegenüber anderen zu machen.

Ein aktives Halschakra, befähigt den Menschen, zuzuhören. Er ist diskussionsfreudig und in der Lage, über die eigenen Gefühle zu reden. Menschen mit einem ausgeglichenen Halschakra, sind sehr kreativ und offen für Inspirationen.

Funktion der Drüsen, die dem Halschakra zugeordnet sind:

Die Schilddrüse produziert unter anderem das Hormon Thyroxin, das für Wachstum, Entwicklung und Nervenfunktion verantwortlich ist. Sie steuert den Energieverbrauch/Stoffwechsel im Körper und die Entwicklung des Körpers.

Die Nebenschilddrüse steuert den Kalziumspiegel des Blutes.

 

Indikatoren für Störungen / Blockaden im Halschakra:

  • Schwierigkeiten Gefühle und Gedanken in Worte zu fassen
  • Angst seine eigene Meinung zu vertreten
  • Hemmungen
  • Schüchternheit
  • kein Zugang zur inneren Stimme
  • Halsschmerzen
  • Hals- und Mandelentzündungen
  • Heiserkeit
  • Sprachstörungen z. B. Stottern
  • Mundhöhlen-, Zahnfleisch- Kieferentzündungen
  • Schmerzen in Halswirbelsäule, Nacken + Schultern
  • Über- / Unterfunktion der Schilddrüse und damit einhergehende Störungen wie z. B. Nervosität/Antriebsschwäche

Ājñā Cakra

Bedeutung des Namens des sechsten Chakra Ājñā Chakra ist „Autorität, Beherrschung, uneingeschränkte Macht, Befehlskraft“. Es wird auch Stirnchakra, drittes Auge, inneres Auge genannt.

Es steht für Erkenntnisfunktionen, Sitz des Geistes und des Verstandes. Ājñā heißt Wahrnehmen. Entwicklung außersinnlicher Wahrnehmung, Intuition. Fähigkeit zur Visualisierung, Projektion unseres Willens, Manifestation durch Gedankenkraft.

Lage: Zirbeldrüsen Nervengeflecht, der Punkt oberhalb der Nasenwurzel zwischen den Augenbrauen.

Das Stirnchakra versorgt das zentrale Nervensystem mit Energie.

Körper-Zuordnung: Die Zirbeldrüse wölbt sich in die dritte Hirnkammer und wird von Rückenmarksflüssigkeit umgeben. Dies klare, wässrige Flüssigkeit fließt aus dem Soma-Chakra (dem Mond-Cakra), das oberhalb des Ājñā-Chakra liegt. Sie bewegt sich durch die Hohlräume (Ventrikel) im Gehirn und abwärts durch die Wirbelsäule zu deren Basis. 

Die Zirbeldrüse hilft, den Fluss der Rückenmarksflüssigkeit harmonisch zu regulieren. Die Drüse selbst reagiert sehr empfindlich auf Licht. Wenn eine Person in das Ājñā Cakra vordringt, bildet das Licht um ihren Kopf eine Aura.

Iḍā, Piṅgalā und Suṣumnā treffen sich im Ājñā Chakra.

Die Suṣumnā verläuft von hier aus zum Schädeldach weiter nach oben, während Iḍā und Piṅgalā von hier aus in das linke und rechte Nasenloch münden.

Keimmantra OM

Die Farbe des inneren Kreises ist strahlend weiß, ebenso die 2 Blütenblätter.

Der Träger des bīja ist Nada, auch unter dem Namen Ardhamatra bekannt.

Die Gottheit ist Ardhanariṣvara, die halb männlich, halb weibliche Śiva-Śakti, die für die grundsätzliche Polarität symbolisch ist. Die rechte Seite ist männlich, die linke weiblich. Ardhanariṣvara steht in einem Lingam, der als Itara-Lingam bekannt ist. Er ist von leuchtend weißer Farbe, wie das Licht.

Die männliche Hälfte des Ardhanariṣvaras hat kampferblaue Haut. Er hält einen Dreizack in seiner rechten Hand, der die 3 Aspekte des Bewusstseins repräsentiert: Erkenntnis, Wille, und Zuneigung.

Die weibliche Seite Ardhanariṣvaras ist rosafarben. Sie trägt einen roten San, um ihren Hals und ihre Arme sind leuchtend goldene Ornamente gewunden. Sie hält einen rosafarbenen Lotus, das Symbol für Reinheit.

Jegliche Dualität hat hier ein Ende. Ardhanariṣvara ist das vollkommene Wesen geworden, aus sich selbst heraus strahlend und erhaben.

Auf dieser Ebene der Befreiung, Mokṣa hat Śiva vollkommene Kontrolle über alle Aspekte des Selbst. das dritte Auge von Śiva, Sva-Netra genannt, ist das Organ der Hellsichtigkeit. Indem Śiva zu Sada-Śiva, dem Ewigen wird, ist er nicht länger ein separates männliches Wesen von Śakti getrennt. Devata-Śiva ist der Gewährer des Wissens. Dieses Wissen bringt Praṇa und den Geist unter Ardhanariṣvaras Kontrolle.

Kakini-Śakti hat 4 Arme und sechs Köpfe. Ihre Haut ist zartrosa, ihr Schmuck golden und mit schimmernden Edelsteinen besetzt. Sie trägt einen roten San und sitzt auf einem Lotus, den rechten Fuß erhoben. Sie vermittelt das Wissen der bedingungslosen Wahrheit, das Bewusstsein der Non-Dualität.

Meditation
Wer über dieses Chakra meditiert löscht all sein Karma aus vergangenen Leben und tritt durch das siebente Tor, das sich jenseits des Ājñā-Chakra befindet. Die Aura einer solchen Person manifestiert sich in der Form, dass alle, die in ihrer Gegenwart sind, ruhig und empfänglich für die verfeinerten Klangfrequenzen von AUM werden, die der Körper der Person aus sich heraus erzeugt. Er ist nun Tattvatita- jenseits der Tattvas.

Alle Wünsche und Begierden sind im wesentlichen das Spiel der Tattvas; folglich gelangt man über alle Arten von Begierden und Wünschen, die das Leben motivieren und uns in viele Richtungen treiben, hinaus, wenn man das Bewusstsein auf den Punkt oberhalb der Nasenwurzel zwischen den Augenbrauen lenkt. Man ist nun in dem Zustand, in dem der Geist auf einen Punkt gerichtet ist.

Ein Mensch, der sich durch das Ājñā-Chakra entwickelt hat, enthüllt das Göttliche in sich und reflektiert das Göttliche in anderen. Im vierten Chakra hat er sich durch Ānanda ( Glückseligkeit) entwickelt und im fünften Chakra durch Cit (kosmisches Bewusstsein). Im Ājñā-Chakra wird er Sat (Wahrheit). Es gibt nichts mehr zu beobachten und keinen Beobachter. Er gelangt zu der Erkenntnis: „Das bin ich; ich bin das“ und verkörpert damit Sat-Cit-Ānanda oder „Sein-Bewusstsein-Glückseligkeit“ ( Bewusstsein der Glückseligkeit).

Indikatoren für störungsfreies Stirnchakra

  • Gutes Gedächtnis und Konzentrationsfähigkeit,
  • gute Intuition und Erkenntnis höherer Wirklichkeiten über das Alltagsbewusstsein hinaus,
  • übersinnliche Wahrnehmung (Telepathie),
  • gute Vorstellungskraft und viel Phantasie,
  • geistige Klarheit,
  • Selbsterkenntnis

Blockiertes Stirnchakra:
Wo das dritte Auge blockiert ist, beherrschen häufig Albträume, Stress, Ängste und Sorgen das emotionale und gedankliche Szenario. Man ist nicht in der Lage, angemessen zu planen (in die Zukunft sehen zu können), es mangelt an langfristigen Perspektiven. Hinzu kommen Konzentrationsschwächen und ein unreflektiertes Denken, das sich nicht nur in Ideenlosigkeit sondern auch wechselhaften, launischen und widersprüchlichen Gedankenumschwüngen äußert, die nicht miteinander harmonisiert werden können.

Sahasrāra Chakra 

Bedeutung des Namens des siebten Chakras Sahasrāra Chakra ist „tausendblättriger Lotus“ und wird auch Śūnya-Chakra (leeres Chakra) oder Niralambapuri-Chakra „Wohnstatt ohne Stütze“ genannt.

 

Lage: im Körper ist der Scheitelpunkt des Schädels, das Schädelnervengeflecht. Den Bereich am Scheitel des Kopfes, der beim Baby die vordere Fontanelle einnimmt, wird Brahmarandra, das Loch des Brahma, genannt. Wenn sich der fortschreitende Yogi vom physischen Körper trennt, bricht es auf und das Prāna kann austreten.

Keimmantra: Visarga; ein Hauchlaut im Sanskrit.

Das Yantra ist der Kreis als Vollmond. Der tausendblättrige Lotus entsteht hieraus und hat farblich das Spektrum aller Regenbogenfarben. Alle fünfzig Buchstaben des Sanskritalphabets sind hierin eingeschrieben.

Es ist der Aufenthaltsort von Śiva.

Śakti ist die Chaitanya. Einige Schriften verweisen auf Paramatma, andere auf Maha Śakti.

Wessen Bewusstsein in das siebte Chakra vorgedrungen ist, der hat Unsterblichkeit erlangt. Hier ist Asama-Prajñata-Samādhi errlangt, das bewusstlose Bewusstsein, der Zustand in dem es keine Aktivität des Geistes mehr gibt, kein Wissen, keinen Wissenden und nichts Gewusstes. Samādhi ist die reine Glückseligkeit totaler Inaktivität. 

Im Sahasrāra Chakra bewegt sich Prāna aufwärts und erreicht den höchsten Punkt.

Das Bewusstsein etabliert sich in der reinen Leere. Dann lösen sich alle Gefühle und Wünsche, die allesamt Aktivitäten des Geistes sind, in ihrem Urgrund auf. Die Einheit ist erreicht. Der Yogi ist Sat-Cit-Ānanda, Wahrheit-Wesenheit-Glückseligkeit. Er ist sein eigenes wahres Selbst. Und solange er in seinem physischen Körper bleibt, behält er sein non-duales Bewusstsein und genießt das Lila-Spiel, ohne sich durch Freude und Schmerz, Ehre und Erniedrigung gestört zu fühlen.

Wenn die Kundalini bis ins Sahasrāra Chakra aufgestiegen ist, verschwindet die Illusion des „individuellen Selbst„. Der Yogi verwirklicht sich selbst und wird eins mit den kosmischen Prinzipien, die das gesamte Universum seines Körpers regieren. Er erhält alle Siddhis.

Gemäß der Śāstras (Regeln) ist das Sahasrāra Chakra der Sitz der selbsterleuchteten Seele oder des Citta, der Essenz des Seins. Hier ist Citta wie eine Leinwand, auf der die Reflexion des kosmischen Selbst sichtbar wird, und durch Citta spiegelt sich das Göttliche wider. In Gegenwart des göttlichen Selbst ist es jedem möglich, das Göttliche zu empfinden und es tatsächlich in sich selbst zu verwirklichen.