Schulter-Nackenschmerzen

Hilfe bei Schulter- nd Nackenschmerzen

Warum Entlastung im Nacken oft im Brustkorb beginnt – und wie Atem, Haltung und Kraft zusammenwirken

 

Schulter- und Nackenschmerzen gehören zu den häufigsten Begleiterscheinungen moderner Arbeits- und Lebensweisen. Viele Menschen verbringen den Großteil des Tages vor Bildschirmen, mit Rundrücken, hochgezogenen Schultern und flachem Atem. Dadurch entsteht eine Kettenreaktion: Die Brustwirbelsäule verliert Beweglichkeit, der Schultergürtel wird instabil, und der Nacken kompensiert durch dauerhafte Anspannung. Yoga setzt genau an diesen Mechanismen an. Nicht nur lokal, sondern systemisch.

 

Der erste Ansatzpunkt ist die Atmung. Der Nacken ist häufig überlastet, weil das Zwerchfell nicht frei arbeiten kann. Wenn der Atem kaum in den unteren Brustkorb gelangt, übernimmt die Nackenmuskulatur mehr Atemarbeit, als sie sollte. Das führt zu Verspannung und manchmal auch zu Kopfschmerzen. Yoga ermöglicht, den Atem wieder dorthin zu bringen, wo er hingehört: in den unteren Brustkorb, in die Flanken und in den Rücken. Dadurch sinkt der Grundtonus im Nacken meist schon deutlich.

 

Ein zweiter wichtiger Aspekt ist die Stabilität des Schultergürtels. Viele Verspannungen entstehen nicht durch zu viel Kraft, sondern durch zu wenig Struktur. Wenn die Schulterblätter nicht klar geführt werden, versuchen die kleinen Muskeln im Nacken, Stabilität zu erzeugen – etwas, wofür sie nicht gemacht sind. Yoga stärkt die Bereiche, die tatsächlich tragen sollen: Mittlerer Rücken, Brustwirbelsäule, Core und Füße. Sobald diese Bereiche verlässlicher arbeiten, lässt der Nacken los.

 

Yoga schafft außerdem Beweglichkeit dort, wo sie verloren gegangen ist. Die Brustwirbelsäule ist der Schlüssel: Ist sie unbeweglich, kann der Nacken nicht frei arbeiten. Durch Drehungen, Seitbeugen, leichte Rückbeugen und das Wiedererlernen einer aufgerichteten Haltung entsteht Raum, der direkte Auswirkungen auf die Spannung im oberen Rücken hat.

 

Da Nackenschmerzen häufig stressbedingt sind, spielt das Nervensystem eine große Rolle. Yoga reduziert die Grundreizung über Atmung, Rhythmus und Konzentration. Der Körper versteht, dass weniger Schutzspannung notwendig ist. Dadurch entsteht nicht nur kurzfristige Entlastung, sondern eine nachhaltige Veränderung im Umgang mit Spannung.