Hilfe bei Krebs

Stabilität, Orientierung und Atem – wie Yoga Menschen in belastenden Zeiten begleiten kann

 

Eine Krebserkrankung verändert das Leben auf mehreren Ebenen gleichzeitig: körperlich, emotional und strukturell. Yoga kann hier unterstützend wirken, indem es Orientierung und Stabilität bietet, ohne den Anspruch zu erheben, medizinische Prozesse zu ersetzen. Ziel ist es, den Körper funktionsfähig zu halten, den Atem zu stabilisieren und das Nervensystem zu entlasten.

 

Während einer Behandlung – sei es Chemotherapie, Bestrahlung oder Operation – verändert sich der Körper oft schnell. Muskeln bauen ab, Beweglichkeit nimmt ab, die Atmung wird flacher, und die Erschöpfung steigt. Yoga arbeitet diesen Veränderungen entgegen, indem Bewegungen angepasst und bewusst geführt werden. Kleine, klare Bewegungsimpulse helfen, Gelenke mobil zu halten und Kraft dort aufzubauen, wo sie im Alltag benötigt wird.

 

Der Atem spielt eine zentrale Rolle, weil viele Behandlungen den Brustkorb und das Zwerchfell beeinträchtigen. Yoga unterstützt die Atemfunktion, indem es Raum im Brustkorb schafft und das Zwerchfell mobilisiert. Dadurch verbessert sich nicht nur die körperliche Belastbarkeit, sondern auch das emotionale Gleichgewicht. Ein einfacher, ruhiger Atem vermittelt ein Gefühl von Kontrolle, das vielen Menschen im Verlauf der Erkrankung verloren geht.

 

Emotional ist Yoga ein stabilisierender Anker. Die Praxis schafft Momente, in denen der Fokus nicht auf Krankheit, Behandlung oder Zukunftsängsten liegt, sondern auf etwas, das real und unmittelbar spürbar ist: Bewegung, Atem, Kontakt zum eigenen Körper. Diese Momente wirken regulierend auf das Nervensystem und können Angst, Schlafprobleme und innere Unruhe verringern.

 

Nach Abschluss einer Behandlung hilft Yoga, wieder Vertrauen in den Körper aufzubauen. Beweglichkeit, Kraft und Körpergefühl kommen schrittweise zurück. Ebenso wichtig ist die psychische Komponente: Yoga unterstützt den Übergang von der Patientenrolle zurück in das eigene Leben.

 

Yoga begleitet – es fordert nichts und bewertet nichts. Es schafft einen Rahmen, in dem der Körper sich stabilisieren und der Geist zur Ruhe kommen darf.