Sonnengruß

DER SONNENGRUß – SURYA NAMASKAR

Der Sonnengruß ist eines der zentralen Elemente im Ashtanga Yoga. Er bildet das Fundament für Kraft, Beweglichkeit, Atembewusstsein und innere Sammlung.

Im Ashtanga Yoga gibt es zwei Formen: Sonnengruß A und Sonnengruß B.

Diese beiden Formen des Sonnengrußes begleiten uns zu Beginn jeder Praxis – als Einstimmung auf die Verbindung von tiefem Atem und Bewegung. Sie sind ein Ritual, das uns von der äußeren Welt in unsere innere Ausrichtung führt.

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Warum der Sonnengruß so bedeutsam ist

Der Sonnengruß vereint in wenigen Bewegungen:

  • Streckung der Körpervorderseite und Rückseite,
  • Stärkung der Arme, Beine und der Körpermitte,
  • bewusste Aufrichtung der Wirbelsäule,
  • Öffnung des Atemraums,
  • und die Erfahrung von fließender Bewegung.

 

 Vereinfacht gesagt: Er wärmt den Körper nicht nur, er ordnet ihn.

Denn jede Bewegung folgt dem Atem. Der Atem ist dabei nicht Begleitung – er ist der Impuls.
Mit jedem Ein- und Ausatmen entsteht ein klarer Rhythmus, der den gesamten Körper durchdringt.

Man kann sagen: Der Atem führt den Körper.

Was den Sonnengruß ausmacht

Besonderes Augenmerk liegt auf drei Bereichen:

1. Das bewusste Heben und Senken des Körpers

Vom Stehen zum Boden und wieder zurück – diese große Bewegungsrichtung kräftigt nicht nur, sie erdet.

 

2. Die Stützhaltungen

Chaturanga und der nach oben schauende Hund entwickeln Kraft im Rumpf und in den Schultern, aber nur, wenn sie bewusst und genauem Alignment ausgeführt werden. 

 

3. Der herabschauende Hund

Er ist in gewisser Weise der Atemraum des Sonnengrußes – ein Innehalten, in dem der Körper Weite erfährt und der Atem sich entfaltet.

Wie man den Sonnengruß erlernt

Für die meisten Menschen ist der Sonnengruß anfangs überraschend fordernd.

Nicht weil die Bewegungen kompliziert wären – sondern weil sie mit der Atemrichtung koordiniert werden:

  • Atem und Bewegung verschmelzen,
  • Übergänge werden fließend,
  • die Muskulatur darf gerade genug arbeiten, aber nicht festhalten.

 

Dieser Zustand entsteht nicht über Kraft, sondern über Regelmäßigkeit.

Ähnlich wie beim Erlernen des Lotussitzes braucht es:

  • Geduld,
  • Verständnis für die eigene Anatomie,
  • und ein Feingefühl dafür, wo der Körper noch festhält.

Mein Tipp

Solltest du mal kaum Zeit für Yoga einrichten können, dann mache einfach eine kleine Menge an Sonnengrüßen! Und wenn es ein einziger Sonnengruß ist!