Lotussitz
DER LOTUSSITZ – PADMASANA
Er ist zur Ikone des Yoga und der Meditation geworden. Sieht man einen Lotussitz, impliziert dies mittlerweile sofort diese beiden Welten.
Tatsächlich ist diese Haltung aber für die meisten Menschen sehr schwer.
Wenn man nicht vom Kindesalter an gewöhnt ist, auf dem Boden zu sitzen und viele Alltagstätigkeiten dort in der Hocke auszuführen, scheint der Lotussitz als Asana beinahe unerreichbar.
2 Gründe, warum es sich lohnt den Lotussitz zu üben
Es gibt aber mindestens 2 gute Gründe dafür sich mit Geduld, Regelmäßigkeit und völlig ohne Ehrgeiz dem Lotussitz zu widmen.
Erstens: den Körper mit dieser Bewegungsrichtung vertraut zu machen, ist sehr gesund für die Hüftgelenke, die Knie und den Rücken. Denn sind die Muskeln, die das Hüftgelenk umkleiden, gut gedehnt, erlauben sie dem Hüftgelenk einen deutlich größeren Spielraum an Bewegungen, nicht nur im Yoga, sondern ganz allgemein für unzählige Alltagsbewegungen. Dies hat zur positiven Folge, dass Knie und unterer Rücken in ausgefallenen Bewegungen weniger belastet werden.
Der gesamte Körper profitiert davon.
Zweitens: für längeres aufrechtes Sitzen am Boden ist nichts mit dem Lotus zu vergleichen.
Test: Um es ein wenig nachempfinden zu können, um ein Wievielfaches es leichter ist, lange im Lotus zu verweilen, als in andern Sitzhaltung am Boden, kannst du ein paar Minuten mal folgende Übung machen:
Lege deine Unterarme quer am Brustkorb an und fühle, wie anstrengend das bald für die Schultern und Arme wird.
Dann verschränke die Unterarme ineinander und halt sich dort vor dem Brustkorb und spüre wie entspannt du das halten kannst. Du brauchst so gut wie keine Muskelkraft und kannst dennoch lange so verbleiben.
Sehr ähnlich verhält es sich mit dem Schneider– und dem Lotussitz.
Wenn der Lotussitz für die Hüften möglich geworden ist, gibt es nichts Entspannteres, um lange am Boden zu sitzen und den Rücken ohne Stütze aufrecht zu halten.
Wenn du also für längere Atemübungen oder Meditationen am Boden aufrecht sitzen möchte, ist der Lotussitz perfekt.
Wie erlernst du den Lotussitz?
Für 99% aller Westler:innen ist es wichtig zu wissen, dass man für den Lotus viel Geduld und ein sehr regelmäßiges Üben braucht. Wenn man nicht gerade 20 Jahre alt und sehr flexibel ist, braucht die Entwicklung lockerer Hüftgelenke Zeit.
Es gibt zahlreiche hinführende Vorübungen, die die einzelnen Muskelpartien schrittweise dehnen. Z.B. kannst du damit beginnen erst mal gesondert den Quadrizeps zu dehnen. Er ist bei Vielen sehr verkürzt und schränkt die Möglichkeit des Lotus ein.
Dananach dehnt man gezielt nur die Außenrotatoren des Hüftgelenks.
D.h. man nimmt einzelne einschränkende Muskelgruppen und dehnt sie einzeln, um in der Summe der Dehnungen am Ende alles zusammenzuführen und den Körper in Richtung Lotus vorzubereiten.
Was man auf gar keinen Fall tun sollte, ist den Unterschenkel mit viel Kraft auf den Oberschenkel des gegenüberliegenden Beines zu ziehen. Das ist extrem schädlich für die Knie und verschleißt sie. Hierin liegt die oftmals Ursache für Knieverletzungen.
Für diesen kurzfristigen „Erfolg“ dauerhaft Knieschmerzen zu riskieren, ist natürlich überhaupt nicht sinnvoll und entspricht auch nicht dem yogischen Ansatz mit Geduld und Freundlichkeit und Achtung für den eigenen Körper zu praktizieren.
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Das Lotus-Projekt
In diesem zweieinhalbstündigen Workshop erlernst du von der Pieke auf, wie du Schritt für Schritt den Lotus einlegen kannst!
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