Caturanga Dandasanda

Der Stock – Caturanga Dandasana

Caturanga dandasana -der Stock- ist ein Element des Sonnengrußes und des Vinyasas. Er ähnelt sehr einem Liegestütz, unterscheidet sich aber leicht davon.
Wenn man an Liegestützen denkt, ist sofort klar, dass es sich um ein kräftigendes Asana handelt.

Im dynamischen Ablauf des Sonnengrußes oder im Vinyasa wird der Stock nur für einen ganz winzigen Moment in der Endhaltung eingenommen. Da er für Anfänger sehr herausfordernd sein kann und nur für eine Sekunde in der Endposition eingenommen wird, ist es sehr schwer, ihn korrekt zu erlernen. 

 

Im ginger up bauen wir ihn für Einsteiger:innen erst einmal ganz langsam auf. Über vorbereitende Asanas wächst die Körperkraft und erst dann, wenn die erforderliche Kraft und Körperspannung vorhanden ist, wird die Endhaltung erlernt.

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Wie ist der Ablauf?

Mit dem Ausatem geht man mit Schritten, später mit einem Sprung und ganz fortgeschritten mit einem Heben in Caturanga Dandasana, hält dort einen kurzen Moment die Endhaltung und drückt sich von dort aus zügig in den heraufschauenden Hund, indem man gleichzeitig die Zehen nach hinten wegschiebt, um auf dem Fußrücken zu landen und den Impuls des Hochdrückens über die Hände gibt, um den Oberkörper aufzurichten. 

Caturanga Dandasana ist ein Synonym für Kraft/ ein Beispiel für das Kraftelement in der Yoga-Praxis

Spätestens bei der Aufforderung deiner Lehererin, deines Lehrers in den Stock zu gehen, ist völlig klar, dass Yoga nicht nur Dehnung ist.

Im Stock ist komplette Körperspannung gefragt, um stabil in die Haltung kommen, sie für einen Moment halten und dann noch die Kraft aufbringen zu können, sich in den Heraufschauenden Hund hochzudrücken.

Wichtige Details

Folgende Punkte sind in der Endposition des Caturanga Dandasana wichtig:

  • die Hände, die das meiste Gewicht tragen, sollten komplett in den Boden drücken
  • und sie sollten einen rechten Winkel zum Unterarm bilden, so dass die Handgelenke nicht zu stark abgeknickt werden.
  • Ellenbogengelenke und Schultern befinden sich auf einer Höhe.
  • Die Oberarme und Ellenbogen liegen eng am Körper an und streifen die Flanken beim Absenken.
  • Der Kopf ist minimal zurückgeneigt, denn der Dristi ist die Nase.
  • Die Schultern entfernen sich von den Ohren, so dass sich der Hals langgestreckt anfühlt.
  • Die Schulterblätter ziehen sich im Rücken leicht zur Wirbelsäule hin zusammen und nach unten zum Becken.

 

  • Schultern, Ellenbogen, Fersen befinden sich nahezu auf einer Höhe.
  • Der Unterbauch wird mit dem Uddiyana Bandha nach innen gegen die Lendenwirbel gezogen.
  • Das Steißbein kippt dadurch leicht in Richtung Boden, die gesamte Wirbelsäule ist dadurch fast parallel zum Boden ausgerichtet.
  • Die Fersen schieben nach hinten weg, um die Beinmuskeln komplett zu aktivieren, damit die Körperspannung hoch ist.
  • Die Zehen sind aufgestellt und kraftvoll.

Weitere Infos

Für Viele ist dieser Ablauf erst mal einschüchternd, da er beinahe unmöglich scheint.

Dahinter steht aber eine Idee, dass sich der Körper in der Yogapraxis nur gesund weiterentwickelt sich, wenn beide Elemente: Dehnung und Kraft gleichzeitig wachsen.

Der Sonnengruß macht diesen Ansatz sofort spürbar: 

  • Menschen, die sich steif fühlen, haben die Herausforderung sich darin zu dehnen, 
  • Andere wiederum, die gut gedehnt sind, merken, dass ihnen die Kraft fehlt und bauen diese auf.

 

Fehler, die man vermeiden sollte

  • Es geht nicht darum besonders nahe über den Boden zu gleiten. Denn dadurch befinden sich die Schultern knapp über dem Boden, die Oberarme stehen schräg nach vorne unten zeigend und ein Teil des Körpergewichts schiebt ins Schulterdach. Bei häufiger Wiederholung über Jahre können sich dadurch Schleimbeutel im Schultergelenk entzünden und zum Impingement der Schulter führen.
  • Ist die Kraft noch zu gering, um eine hohe Körperspannung zu halten, bleibt man aus Angst, sich nicht gemäßigt zum Boden absenken zu können mit dem Oberkörper deutlich höher als Ellenbogenhöhe. Dadurch kommt der untere Rücken ins Hohlkreuz. Dies belastet unnötig die Lendenwirbel und kann zu Rückenschmerzen führen.

Tipps für einen gesunden Caturanga Dandasana

  • Denke beim Absenken du würdest mit den Händen/ Armen den Boden wegschieben, wegdrücken.
  • Lege dir einen Block flach in Kinnhöhe auf die Matte, so dass du beim Absenken sofort daran erinnerst wirst, nicht zu tief zu gehen.
  • Um eine hohe Beinspannung zu trainieren kannst du dir einen Klotz zwischen die Oberschenkel klemmen und dann in den Stock gehen.
  • Auch ein sehr gutes Training für die gewollte Körperspannung kannst du über den Fußschub nach hinten erreichen. Dafür stellst du die Füße mit aufgestellten Zehen mit der Fußsohle an die Wand. Dann gehst du in die schiefe Ebene und von dort aus in den Stock. Während du dich absenkst, drückst du die Fersen die ganze Zeit gegen die Wand. Wenn du das 1-2 Mal gefühlt hast, kannst du es auch ohne Wand abrufen. Es macht das Absenken deutlich leichter.
  • Wenn du zu den Menschen gehörst, die sich mit dieser Kraftübung schwer tun, kannst du über zahlreiche Abwandlungen die Kraft über mehrere Wochen langsam aufbauen, bis du spürst, dass du sicher in Caturanga dandasana gehen kannst.
  • Diese Vorübungen erlernst du Schritt für Schritt in den Basis-Kursen des ginger ups.